Eye Camp

4. Eye Camp – Dezember 2011 – Dar es Salaam, Tansania

Es war uner­träg­lich heiß in Dar es Salaam, das Ther­mo­me­ter zeig­te am frü­hen Nach­mit­tag + 38 °C. Eine unglaub­li­che Men­schen­men­ge tum­mel­te sich am Gang unse­rer Augen­kli­nik. Vie­le Pati­en­ten lagen am Boden, stun­den­lang war­tend auf eine Unter­su­chung oder eine even­tu­ell mög­li­che Augenoperation.

Dar es Salaam ist die größ­te Stadt und das wirt­schaft­li­che Zen­trum Tan­sa­ni­as. Es leben dort ca. 2,6 Mil­lio­nen Men­schen, ein gro­ßer Teil davon unter der Armuts­gren­ze. Wir hat­ten uns für Dar es Salaam ent­schie­den, da sich vie­le Men­schen hier trotz des guten Ange­bots an Augen­kli­ni­ken eine Ope­ra­ti­on nicht leis­ten kön­nen. Oft reicht das Geld nicht ein­mal für eine war­me Mahl­zeit am Tag. Eine Kata­rak­t­ope­ra­ti­on kos­tet durch­schnitt­lich 350 Euro, das Durch­schnitts­ein­kom­men für eine Fami­lie liegt bei 120 Euro! Dem­entspre­chend groß war auch der Ansturm auf unser Eye Camp. Der Graue Star ist die häu­figs­te Ursa­che für Erblin­dung in Ostafrika.

Dies­mal waren wir zu Gast bei Dr. Lube­ro Mvun­gi, er ist ein sehr lie­ber Freund von uns. Dr. Mvun­gi lei­tet eine Pri­vat­kli­nik in Kino­n­do­ni, einem Stadt­teil von Dar es Salaam. Dr. Mar­kus Grasl, Pri­mar am LKH Bruck an der Mur vom Ver­ein „Sehen ohne Gren­zen“, hat­te in bewähr­ter Wei­se die Ope­ra­tio­nen durchgeführt.

Assis­tiert haben ihm dies­mal die Ope­ra­ti­ons­schwes­ter Ange­li­ka Rap­pel und Marie Grasl. Für die Vor­un­ter­su­chun­gen zustän­dig waren Ste­fan Grasl und unser hei­mi­scher Augen­arzt Dr. Chris­ti­an Mlund­wa vom Kibos­ho Hos­pi­tal, der uns bei jedem Camp uner­müd­lich zur Sei­te steht. Für die Orga­ni­sa­ti­on und Vor­be­rei­tung des Eye Camps war eine Vor­lauf­zeit von fünf Mona­ten not­wen­dig. Ich hat­te dies­mal groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung von unse­ren Projektpartnern.

Jour­na­lis­ten eines loka­len Fern­seh­sen­ders haben uns auch besucht. Ein Bei­trag über das Eye Camp wur­de zwei Mal in einer Nach­rich­ten­sen­dung aus­ge­strahlt. Fazit: Es wur­den 420 Men­schen behan­delt, Dr. Mar­kus Grasl hat 46 Kata­rak­t­ope­ra­tio­nen durch­ge­führt, 100 Pati­en­ten erhiel­ten eine Bril­le. Mein ganz beson­de­rer Dank gilt Dr. Lube­ro Mvun­gi und dem Pfle­ge­per­so­nal des Kino­n­do­ni Hos­pi­tals für die groß­ar­ti­ge Hil­fe wäh­rend des Camps.

Gesamtstatistik
Eye Camp – Dezember 2011

  • 420 Unter­su­chun­gen
  • 56 Ope­ra­tio­nen
  • 100 Bril­len angepasst

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