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Photovoltaikanlage für das St. Joseph Hospital in Moshi, Tansania

Das St. Joseph Hos­pi­tal wird von Sis­ter Dr. Urba­ni Lyimo gelei­tet. Dr. Lyimo ist die ein­zi­ge Ärz­tin, die ganz­jäh­rig im Spi­tal arbei­tet. Da es wenig Ärz­te in Tan­sa­nia gibt, bekommt sie nur wenig Unter­stüt­zung. Das Kran­ken­haus bekam eini­ge medi­zi­ni­sche Gerä­te für einen Ope­ra­ti­ons­saal aus Ame­ri­ka. Die­se Gerä­te aus dem Jahr 1982, die sich in einem sehr guten Zustand befin­den, sind seit Mai 2007 fast täg­lich im Einsatz.

Eines der größ­ten Pro­ble­me in Tan­sa­nia ist die per­ma­nen­te Strom­ver­sor­gung. Da das ört­li­che Strom­netz gro­ße tech­ni­sche Män­gel auf­weist und es fast täg­lich zu mehr­stün­di­gen Strom­aus­fäl­len kommt, ist es sehr schwie­rig, Ope­ra­tio­nen durchzuführen.

Bis Dezem­ber 2007 hat­te das St. Joseph Hos­pi­tal, außer einem Die­sel­ge­ne­ra­tor, kei­ne ordent­li­che Not­strom­ver­sor­gung. Die Umschalt­zei­ten vom Gene­ra­tor waren oft län­ger als fünf Minu­ten. Bei grö­ße­ren Ope­ra­tio­nen war das natür­lich sehr gefähr­lich. Auch in der Nacht benö­tigt das Per­so­nal Licht für medi­zi­ni­sche Not­fäl­le. Der Strom muss­te die meis­te Zeit vom Gene­ra­tor erzeugt wer­den. Das dazu benö­tig­te Die­sel­öl ist so teu­er wie in Öster­reich. Die Betriebs­kos­ten für das Kran­ken­haus waren äußerst hoch.

Durch ein Bene­fiz­kon­zert sowie durch Spen­den und För­de­run­gen des Lan­des Stei­er­mark konn­ten wir im Dezem­ber 2007/Jänner 2008 die Not­strom­ver­sor­gung (Pho­to­vol­ta­ik) für den Ope­ra­ti­ons­saal und die Beleuch­tung des Kran­ken­hau­ses aufbauen.

Die Umschalt­zeit bei einem Strom­aus­fall liegt nun unter einer Sekun­de und die lau­fen­den Kos­ten für die Not­strom­ver­sor­gung sind gleich null. Die Bat­te­rien für die Not­strom­ver­sor­gung wer­den mit 14 Pho­to­vol­ta­ik-Panee­len, die sich am Dach des Kran­ken­hau­ses befin­den, gela­den. Der Ope­ra­ti­ons­saal kann im schlimms­ten Fall vier Tage lang ohne Son­ne betrie­ben werden.

Eine der ers­ten Ope­ra­tio­nen im Not­strom betrie­be­nen Ope­ra­ti­ons­saal war ein Pati­ent mit Ele­phan­ti­a­sis (eine abnor­me Ver­grö­ße­rung eines Kör­per­teils durch einen Lymph­stau u. a. ver­ur­sacht durch Mos­ki­tos), bei dem die Medi­ka­men­ten­be­hand­lung allein nicht mehr half. Der Fuß die­ses Pati­en­ten wur­de schritt­wei­se ope­riert. Die Haut sowie das Gewe­be wur­den kom­plett ent­fernt und von einer ande­ren Kör­per­stel­le ent­nom­men und trans­plan­tiert. Es konn­te nur in klei­nen Schrit­ten ope­riert wer­den, da der Pati­ent zu viel Blut ver­lo­ren hät­te. Es war wich­tig, dass der Pati­ent viel Bewe­gung hat­te, damit der Fuß ordent­lich durch­blu­tet wurde.

Anmer­kung: Ein Mos­ki­to­netz redu­ziert die Wahr­schein­lich­keit, dass man von einer Mala­ria­mü­cke gesto­chen wird. Kos­ten eines Net­zes: ca. drei Euro.

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